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Der Sturm auf die Bastille

Der Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 gilt als symbolischer Auftakt für die Französische Revolution. Die Pariser Festung war das Symbol für die Willkürherrschaft des Königs. Doch die Erstürmung kostete viele Menschen das Leben.

4 Min. | 24.06.2024

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ZDF/Terra X/Ricarda Schlosshan/Alisa Ruprecht/South und Browse/Maximilian Heß

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Paris, 14. Juli 1789. Sturm auf die Bastille. Die Pariser Festung war das Symbol für die Willkürherrschaft des Königs. In der Stadt lebten damals bereits mehr als eine halbe Million Menschen. Sie war das politische Zentrum Frankreichs. Doch die Stimmung in der Metropole brodelte. Vor allem unter der neuen intellektuellen Elite. Denn die war geprägt von den radikalen Vorstellungen der Aufklärung. König Ludwig XVI. Er regierte als absolutistischer Herrscher über Frankreich. Gemeinsam mit seiner Frau Marie-Antoinette führte er am Hof von Versailles ein verschwenderisches Luxusleben, während die Bevölkerung hungerte. Denn das Vorjahr war von Missernten geprägt. Vor allem Marie-Antoinettes teure und aufwendige Turmfrisuren wurden zum Inbegriff für Extravaganz und Verschwendungssucht am Hof. Denn die Frisuren behielten ihre Form nur, wenn man sie mit Mehl bestäubte. Mehl, das den hungernden Massen seinerzeit fehlte. Frankreich ist im 18. Jahrhundert eine Ständegesellschaft. Über allem stand der König. Der erste und zweite Stand, Geistliche und Adlige, hatten viele Privilegien. Alle anderen – also 98 Prozent der Bevölkerung – bildeten den Dritten Stand. Sie hatten kaum Rechte. Dafür trugen sie die Hauptsteuerlast. Viele Bürger forderten schon lange mehr politische Mitbestimmung. Der Dritte Stand erklärte sich bei einer Versammlung des Königs kurzerhand zur Nationalversammlung und forderte eine Verfassung – mit Menschen- und Bürgerrechten. Es war der erste Schritt zur Revolution. König Ludwig XVI. zögert, reagierte taktierend. Erst gab er nach und erkannte die Nationalversammlung an. Doch dann ließ er Truppen nach Paris beordern. Sie sollten die alte Ordnung wiederherstellen. Notfalls mit Gewalt. Paris glich Mitte Juli 1789 einem Pulverfass: das Volk gegen den König. Das Hôtel des Invalides, der sogenannte Invalidendom. Damals ein Zeughaus und das größte Waffenlager der Stadt. Hier drangen in den frühen Morgenstunden des 14. Juli 1789 die Aufständischen ein. Sie suchten nach Waffen – und wurden fündig. Was ihnen allerdings fehlte, war Munition. Dann drängte sich die bewaffnete Menschenmenge in Richtung der Festung Bastille. Denn es hielt sich das Gerücht, die Soldaten des Königs hätten 300 Fass Pulver dorthin bringen lassen, um sie dem Zugriff der Bevölkerung zu entziehen. Die imposante Festung steht am Rand des Pariser Vororts Saint-Antoine. Mit ihren acht mächtigen Türmen wurde sie ursprünglich als Stadttor-Burg gebaut. Später nutzten sie verschiedene Könige als Staatsgefängnis. Aus dieser Zeit hat die Bastille einen denkbar schlechten Ruf: Sie gilt als Symbol für die Gewaltherrschaft des Königs. Bei der Erstürmung der Bastille starben mehr als 80 Menschen. Sie ist der Beginn der Französischen Revolution.

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