Eine Erkrankung mit Todesfolge: Die Betroffenen haben eine plötzliche, heftige Gehirnentzündung, fallen ins Koma und versterben kurz darauf. Der Krankheitsverlauf ungeklärter Todesfälle in Deutschland erinnert Forschende an die Wirkung des Borna Disease Virus 1 bei Tieren. Das Virus infiziert vor allem Pferde und Schafe. Für Menschen galt das Borna-Virus hingegen als ungefährlich. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass das eigentliche Reservoir des Virus die Feld-Spitzmaus ist.
Spitzmäuse, die das Virus in sich tragen, kommen in Deutschland vor allem in Bayern, Thüringen und Brandenburg vor. Und in genau diesen Gegenden ereigneten sich auch die dokumentierten ungeklärten Todesfälle. In Gewebeproben von 14 Verstorbenen können Forschende schließlich das Borna-Virus nachweisen.
Eine Studie am Friedrich-Löffler-Institut soll klären, wie das Virus von der Spitzmaus auf den Mensch überspringen konnte. Die Forschenden vergleichen das Erbgut der Viren aus der Spitzmaus mit dem von Viren, die man aus dem Gewebe von Verstorbenen gewonnen hat. Es zeigt sich: Die untersuchte Feld-Spitzmaus war positiv. Und nicht nur das: Der Virus-Typ ist auch derselbe, der bei den 14 Verstorbenen zum Tod geführt hat. Das heißt, das Virus konnte immer schon auf den Menschen überspringen. Man hatte schlichtweg nicht gewusst, dass auch Menschen sich mit dem Borna-Virus infizieren können.